Eisenbahnfernmeldeanlagen

Eisenbahnfernmeldeanlagen
Eisenbahnfernmeldeanlagen,
 
eigene Fernmeldenetze der Eisenbahnen. Die Fernsprechanlagen ermöglichen Selbstwählverbindungen über Bahnselbstanschlussanlagen (Basa). Seit 1995 wird das Basa-Netz der Deutschen Bahn AG (DB), wie die Netze der meisten europäischen Bahnen, mit 120 000 Teilnehmern auf ISDN umgestellt. Die Fernmeldedienste der DB bilden seit 1995 als DBKom ein selbstständiges Unternehmen. Nach Wegfall des Fernmeldemonopols der Post will die Bahn ihre Netze für öffentliche Nutzung freigeben.
 
Im Eisenbahnbetrieb werden Fernsprech-, Lautsprecher- und Fernwirkverbindungen zunehmend auf digitale Technik umgestellt und in den Betriebsstellen auf zentralen Sonderfernsprechern mit integrierter Bedienoberfläche für Zugfunk zusammengeführt. Fernschreiber werden durch Telefax- und Datenendgeräte (PC) ersetzt und nur noch für bestimmte Betriebsaufgaben (Druck von Rangier- und Platzbelegungszetteln) verwendet.
 
Die Nachrichtenübertragung geschieht über Erdkabel neben den Gleisen oder über Richtfunkstrecken, kaum noch über Freileitungen längs der Bahnlinien. Zunehmend werden Lichtwellenleiter als Erd- oder Luftkabel verlegt. Im Notfall können Nachrichtenverbindungen zwischen Strecke und Betriebsstellen geschaltet werden. Betriebsleitende Stellen sind untereinander durch Standleitungen verbunden (Zü-Leitungen).
 
Funk verbindet die Betriebsstellen mit den Triebfahrzeugführern der Züge (Zugfunk) und der Rangierlokomotiven (Rangierfunk) sowie mit den Fahrzeugen des Instandhaltungsdienstes (Betriebsinstandhaltungsfunk Bifu). In Fernzügen ermöglichen Kartentelefone Gespräche über das öffentliche Telekomnetz; dabei gewährleistet ein Tunnelfunk-System unterbrechungsfreie Verbindungen auch auf den Neubaustrecken mit hohem Tunnelanteil.
 
Uhren steuert zum Teil noch eine Zentrale mit Gleichstromimpulsen, die sich über mehrere Netzebenen bis zu den Außenstellen fortsetzen. Die hohe Genauigkeit der Anzeige beruht auf den von der Zentrale übernommenen Zeitzeichen des Senders DCF 77 der Deutschen Telekom AG. Damit werden immer mehr Uhrenanlagen der Bahn auch direkt über Funk gesteuert.
 
Zu den Eisenbahnfernmeldeanlagen gehören auch Informationssysteme wie automatische Zug(ziel)anzeiger als Laufband, Paletten- oder Lichtpunktanzeiger auf Bahnsteigen zur Information der Reisenden über Zuggattung, Abfahrtzeit, Fahrtstrecke und -ziel. Rechnergesteuerte Informationstafeln geben auf großen Bahnhöfen einen Überblick über die in nächster Zeit bevorstehenden Abfahrten. Der Information von Reisenden und Betriebspersonal dienen vielfach auch Datensichtgeräte (Bildschirme) und automatisierte Ansagen in Bahnhöfen und Zügen.
 
Fernsehtechnik benutzt die Eisenbahn zur Überwachung von Verkehrsanlagen (Bahnsteige, Rolltreppen, Personentunnel) und Betriebsanlagen (Gleis- und Weichenbereiche, Zugschlusserkennung) sowie von Bahnübergängen.
 
Über ein Datennetz zwischen verschiedenen Rechenzentren werden zentral gespeicherte Informationen (Tarife, Platzbelegung) online abgefragt; an den Verkaufsschaltern der Bahnhöfe dienen dazu Datenstationen, bestehend aus dem Bedienungsgerät mit Tastatur, Datensichtgerät und Drucker.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Eisenbahn — Lokomotive; Triebfahrzeug; Bahn; Lok; Zug * * * Ei|sen|bahn [ ai̮zn̩ba:n], die; , en (veraltend): auf Schienen fahrendes Verkehrsmittel, das [weiter voneinander entfernt liegende] Orte miteinander verbindet: damals fuhr man mit der Eisenbahn. Syn …   Universal-Lexikon

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